Zwei Gletscher
gibt es am südlichen Kungsleden (noch) zu bestaunen: im Sylarna-Massiv und im Helags-Massiv. Diese beiden Massive prägen die Blicke und die Wanderungen in dieser Region, wobei Sylarna mich immer schon mehr in seinen Bann gezogen hat, kann man doch auch wunderbare Touren auf der norwegischen Seite laufen, der Gipfel liegt sowieso in Norwegen. Beide Gipfel sind gut zu besteigen und erfordern eigentlich nur ein wenig Kondition. Helags ist zudem das höchste Massiv Schwedens südlich des Polarkreises.
Die Weiten
sind das absolut prägende in dieser Wanderregion im Gegensatz zu den schrofferen Bergen und engeren Tälern des nördlichen Kungsledenabschnitts. Bei gutem Wetter und einer erhöhten Position kann mein kilometerweit weich geschwungene grüne Berge bewundern. Zwischen Sylarna und Helags liegt eine Region, die mit ihren kleinen Hügel ganz eindeutig an Tolkiens Auenland erinnert.
Ich liebe den Ein- oder auch Ausstieg über das Vålådalen, ein großes Tal im Osten des südlichen Kungsledens, welches gerade im Herbst, aber auch im Winter wunderbare Farben, tolle Hütten und Wege, die immer zwischen Wald und Baumgrenze pendeln, für den Wanderer bereit stellt.
Im Herbst
verwandelt sich diese gesamte Region, weil es noch so viel Vegetation gibt, in ein rot-braun-oranges Farbenmeer, so dass die kühlen Temperaturen ohne Probleme verschmerzt werden können. Der Winter ist, wie beim nördlichen Kungsleden, auch hier wieder eine tolle Möglichkeit, Natur zu erleben: die Wege sind alle gut markiert, die Abstände gut zu laufen, und die weiten Blicke über das Weiß suchen ihresgleichen.
Gerade für Anfänger kann ich dieses Gebiet absolut empfehlen, da die Anreise per Nachtzug einfach perfekt ist und man mit den großen Hütten und Fjällstationen (Blåhammaren, Storulvan, Sylarna, Helags) viele Rückzugsorte hat, die sogar Strom bieten, wenn man möchte. Aber auch ich als alter Wanderhase komme bei jeder Tour in dieser Region immer wieder voll auf meine Kosten.
Dank an Björn Hansen für einen Teil der wunderbaren Bilder.