Der Königsweg

ist insbesondere auf seinem nördlichsten Teil wirklich königlich: schroffe Berge, Gletscher, Schneefelder, grüne Auen, Birkenwäldchen, große Seen, wilde Flüsse, … die Fülle an Eindrücken ist kaum zu beschreiben und selbst auf guten Bildern nur ansatzweise wiederzugeben.

Ich habe den nördlichen Kungsleden zuerst im Winter kennengelernt: 2007, nach meinem Examen, begleitete ich den Freund, der mich 2004 erstmals überhaupt auf eine Ferwanderung in den Sarek mitnahm, auf meine allererste Skiwandertour, ohne, dass ich die Jahre vorher jemals auf Skiern gestanden hätte. Das Vertrauen in meine gute sportliche Koordinationsfähigkeit und die abendliche Vorbereitungstour in und um Abisko gaben mir Hoffnung, dass alles gut gehen würde. Nach zwei Tagen waren die Bewegungsabläufe dann auch rund.

Die Eindrücke waren gigantisch. Ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen daran, wie wir die Etappe von Unna Allakas nach Alesjaure bei strahlend blauem Himmel gegangen sind: solche weiße Weiten, solche Eindrücke konnte ich als Norddeutscher bis dahin nicht sammeln. Die Mittagspause verbrachten wir liegend auf unseren Isomatten.

Der Winter

in dieser Region hat es mir am meisten angetan: die absolute Ruhe, die umwerfenden Farben und vor allem das Einkehren in die gemütlichen Hütten des STF, am besten garniert mit einem kalten Lättöl sowie einem Saunagang, lassen mich jedes Mal schon nach wenigen Kilometern alles Beschwerliche vergessen. Ich war im Winter auch schon in vielen anderen Regionen unterwegs, aber die Kombination der schroffen Kälte, der warmen Sonne, des harten Windes auf der einen und dem Ofenfeuer, den Saunagängen und dem gemütlichen Beisammensitzen in den Hütten auf der anderen Seite, sind hier einmalig und perfekt.

Im Sommer und Herbst

bleibt dieser Weg auch unbeschreiblich, weshalb man hier gerade in der Hochsaison im Juli und August auch durchaus auf andere Wanderer trifft. Es ist zwar kein Vergleich zu beliebten Wanderwegen in den Alpen oder sonstwo, und man kann sein Zelt ja auch weit abseits aller Wege und Hütten aufbauen, aber ein ganz klein wenig geht der Effekt des „Draußenseins“ verloren, zumindest für mich.

Wenn man seine Route jedoch gut plant und vielleicht ein wenig nach der Saison läuft (sowieso gut wegen der Mücken), dann kann man hier auf vielen Touren viel Schönes erleben. Insbesondere der Wechsel zum „Indian Summer“ ist empfehlenswert, auch wenn die Temperatur dann den Nullpunkt gern umspielt.

Ich liebe diese Region und kehre immer wieder hierher zurück.
Meine Lieblingshütten: Sälka wegen der Lage und Sauna und Nallo wegen des unglaublichen Tals, in welchem diese kleine Hütte liegt.
Meine Lieblingsfjällstation: Saltoluokta wegen des legendären Blicks aus der Sauna und der vielen Tourabschlussessen, die hier für mich gezaubert wurden.